Gedanken zum Blog

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Die digitale Öffentlichkeit ist eine reale Begebenheit, mit der wir als Internet-Nutzer täglich in Kontakt kommen. Doch wie gehen die User mit dieser Realität um? Was ist die digitale Öffentlichkeit überhaupt und wo bleibt da unsere Privatsphäre? Welche Möglichkeiten bietet uns das Netz in dieser Hinsicht und wo lauern die Gefahren?
Folglich kommen neu zu unserem realen Leben auch digitale Aspekte hinzu, die oft unbewusst hingenommen werden. Um das Bewusstsein zu schärfen, müssen aber die Hintergründe begriffen werden.

Um dies zu ermöglichen, versuche ich in einem ersten Teil die Begriffe “digitale Öffentlichkeit“ und „digitale Privatsphäre“ an realen Beispielen zu erläutern. Im Verlauf der Diskussion möchte ich schliesslich die Grenzen und Möglichkeiten erörtern und zum Schluss ein Fazit über die gesamte Thematik ziehen.

coco/25.10.12


Montag, 5. November 2012

Soziale Medien und Privatheit – ein Wiederspruch?



Bei meinem Blogbeitrag über die „digitale Privatsphäre und deren Schutz“ vom 19.10.2012 ist eine Frage aufgetaucht, die meine Aussage zu dem Zusammenhang zwischen dem „Nötigsten von sich preisgeben“ und der „Sozialen Medien“ hinterfragt:
Wie kann man sozial sein, folglich sich austauschen und interaktiv sein, wenn man nur das Nötigste von einer Person weiss. Kann man unter diesen Gegebenheiten denn wirklich den Dialog suchen und miteinander diskutieren? (Die gestellte Frage ist im Kommentar zum Blog vom 19.10.2012 nachzulesen.)
 
Diesem Thema möchte ich einen eigenen Beitrag widmen, denn dies scheint mir ein zentraler Punkt im Thema um die „Digitale Öffentlichkeit“ zu sein. Im Blogbeitrag von 19.10.12 ging es um die Auseinandersetzung mit dem Thema „Digitale Privatsphäre und deren Schutz“.



Privatsphäre im Netz

(Bildquelle: pixelio.de)

Die digitale Privatsphäre ist im Netz nur mittels Datenschutz durchzusetzen. Hierzu zähle ich auch den bewussten Umgang mit seinen eigenen Daten. Sei es nun das Geburtsdatum, die Adresse oder auch die Telefonnummer. Alles was wir über uns preisgeben, bleibt im Netz auch Jahre nach der Publikation abrufbar. Unter diesen Gegebenheiten empfinde ich es als eine Notwendigkeit die eigenen persönlichen Angaben zu schützen. Dies im Sinne dessen, was man über sich in einem von sich erstellten Profil angibt. Meiner Meinung nach ist diese Variante ein sehr einfaches aber denn noch wirksames Mittel, sich vor dem Missbrauch seiner Daten im Netz zu schützen. Je weniger jemand über mich weiss, desto sicherer ist man im Netzt.


Profile von Sozialen Medien – Mögliche Angriffsflächen

Wenn man zu viel von sich in einem Profil angibt, ist man angreifbarer auf der gesamten Linie. Ein mögliches Szenario wäre folgendes: Jemand schreibt ständig darüber wo er oder sie sich gerade aufhält. Durch die von ihm oder ihr veröffentlichten privaten Daten kann von Dritten ein genaues Profil über die Gewohnheiten der Person erstellt werden. Ein Übergriff im realen Leben kann daher eher einfach erfolgen. Nicht in dieser, aber in einer ähnlichen Form erging es einer Bekannten vom mir.

Daher frage ich mich ob es wirklich von essentieller Wichtigkeit ist, wenn ich in meinem Status des Profils eines Sozialen-Medien-Anbieters veröffentliche, wo ich mich gerade aufhalte, beispielsweis in welchem Kaffee ich sitze, wo ich nun zu diesem Zeitpunkt für jedermann zu finden bin. Aus diesem Grund denke ich, ein vorsichtiger Umgang mit meinen privaten Angaben kann sicher nicht schaden.
Ich beispielsweise gebe nicht wirklich viel von mir und meinen persönlichen Gewohnheiten preis. Auch sind meine Profile nicht öffentlich einsehbar. Und trotzdem kann ich mich mit Freunden in den sozialen Medien austauschen. Im privaten Bereich ist es nicht wichtig, mit vollständigem Namen im Netz auffindbar zu sein. Diejenigen, die mich kennen, wissen, wie sie mich im Netz finden können. Beruflich bin ich nicht mit meiner Privatadresse im Netz zu finden. Ich finde dies nicht für nötig.


Online-Kontaktpflege

(Bildquelle: pixelio.de)

Die Online-Kontakte der Sozialen Netzwerken bilden unser Umfeld im Internet ab. Besthende Kontakte wollen gepflegt und neue geknüpft werden. Unterhält man sich nun online mit einem neuen Diskussionspartner, sollte man darauf achten, worüber man spricht. Dabei unterscheide ich die fachlichen von den privaten Unterhaltungen. Bei einer Fachdiskussion kommt man schnell mit Unbekannten in spannende Diskussionen. Bei neuen Kontakten, bei denen private Unterhaltungen im Vordergrund stehen, empfinde ich es als sinnvoll, dem Gesprächspartner nicht gleich alles von sich zu erzählen. Zuerst möchte ich wissen, ob jemand vertrauenswürdig ist. Dabei ist man auf die eigenen Menschenkenntnisse angewiesen – nur dass sich dies online schwieriger gestaltet, als im realen Leben. Meistens sieht man sein Gegenüber nicht. Und hier befindet sich der springende Punkt dieses Themas. Man muss für sich einen Mittelweg zwischen dem Schutz der eigenen Privatsphäre und dem Knüpfen neuer Kontakte finden. Dabei schlissen sich die beiden Pole nicht automatisch aus.


Der Wiederspruch zwischen Sozialen Medien und Privatsphäre

Ob es nun an sich ein Wiederspruch ist, „nicht zu viel von sich preiszugeben“ und dennoch die sozialen Kontakte zu pflegen oder neue zu knüpfen, liegt im Auge des Betrachters selbst. Jemand der sich oft auf den sozialen Plattformen bewegt, gibt dabei wohl eher mehr von sich preis als jemand der nur gelegentlich die Plattformen nutzt. Dies ist jedoch keine allgemeingültige Regel.

Für mich persönlich ist es durchaus möglich, soziale Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen und gleichzeitig darauf zu achten, worüber ich mich nun äussere und worüber nicht. Heikle Themen bespreche ich lieber im physischen Rahmen, wo ich mein Gegenüber auch wirklich sehe. Wenn ich mich fachlich austauschen möchte, kann ich dies, auch ohne meine ganz persönlichen Daten preiszugeben, tun. Es reicht bekanntzugeben, welches mein Fachbereich ist und in welchem Bereich ich arbeite. Für mich besteht somit kein Wiederspruch darin, auf meine Daten zu achten und dennoch meine Kontakte zu pflegen. Der Umgang mit den Meden ist schlussendlich Sache des Benutzers.

Was denken Sie / denkt Ihr? Steht der bewusste Umgang mit seinen persönlichen Angaben im Wiederspruch zu den sozialen Medien?


coco/05.11.2012

2 Kommentare:

  1. Sie schreiben:
    >Alles was wir über uns preisgeben, bleibt im Netz auch Jahre nach der Publikation abrufbar.

    ... aber ist es auch findbar?

    >Dies im Sinne dessen, was man über sich in einem von sich erstellten Profil angibt.

    Aber nicht zu vergessen sind die persönlichen Daten, die auch Behörden von uns Online publizieren, z.B. via Handelsregister oder Online Zivilstandsanzeigen, et.c



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  2. Dies ist eine berechtigte Frag.

    Für den normalen User ist das Aufstöbern von Daten über eine Person eher schwer. Fachleute können die Daten aber in kürzester Zeit finden.

    Für meinen Betrieb recherchierte ich kürzlich über eine Person. Nebst Wohnort, Adresse, Arbeit, etc., fand ich auch in kürzester Zeit heraus,wo sie zurzeit arbeitet, welche Hobbys sie hat und Sportart sie betreibt. Auch ihre Tagesstrukturen wurden klar ersichtlich. Und dies mit einer einfachen oberflächlichen Suche. Ist dies sinnvoll?

    Die Publikation über das HR (Handelsregisteramt) oder anderen Ämtern ist sicherlich ein Argument, doch können Sie nicht Tagesstrukturen aus diesen Daten lesen. Obwohl das HR den Bürgerort veröffentlicht, bleiben man ansonsten nur ein Name auf dem Papier, ausser jemand kennt die betreffende Person persönlich.

    Mir geht es bei der Betrachtungsweise mehr um den Schutz der persönlichen Gewohnheiten. Meiner Ansicht nach sollte man für Fremde nicht berechenbar sein. Solange man online nur die "Fassade" sieht, ist man datentechnisch sicherer, als wenn man wie ein offenes Buch lebt.

    Die verschiedenen Formen des "gläserenen Menschen" konnte man in der Geschichte bereits sehen. Was damit ausgelöst wurde, war nicht erfreulich. Weshalb sollte man sich also freiwillig zu einem "gläseren Menschen" machen, wenn man doch noch Möglichkeiten hat, es nicht zu werden?

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