Gedanken zum Blog

Gedanken zum Blog

Die digitale Öffentlichkeit ist eine reale Begebenheit, mit der wir als Internet-Nutzer täglich in Kontakt kommen. Doch wie gehen die User mit dieser Realität um? Was ist die digitale Öffentlichkeit überhaupt und wo bleibt da unsere Privatsphäre? Welche Möglichkeiten bietet uns das Netz in dieser Hinsicht und wo lauern die Gefahren?
Folglich kommen neu zu unserem realen Leben auch digitale Aspekte hinzu, die oft unbewusst hingenommen werden. Um das Bewusstsein zu schärfen, müssen aber die Hintergründe begriffen werden.

Um dies zu ermöglichen, versuche ich in einem ersten Teil die Begriffe “digitale Öffentlichkeit“ und „digitale Privatsphäre“ an realen Beispielen zu erläutern. Im Verlauf der Diskussion möchte ich schliesslich die Grenzen und Möglichkeiten erörtern und zum Schluss ein Fazit über die gesamte Thematik ziehen.

coco/25.10.12


Sonntag, 18. November 2012

Schweizer Bunkermentalität im Netz?



Im ersten Teil meines Blogs definierte ich die Zusammenhänge der digitalen Öffentlichkeit und die Möglichkeit, seine Privatsphäre im Netzt zu wahren. Nun möchte ich die verschiedenen der gelebten Kommunikaionsarten im Netz thematisieren. Das Nutzungsverhalten der Schweizer Bevölkerung soll dabei im Zentrum liegen.


Arten der Kommunikation im Netz


Es existieren verschiedene Arten wie wir im Netz kommunizieren können. Nach der Erfindung des E-Mails Ende der 80er-Jahre, war dies die Methode der Kommunikation im Netz. Danach kamen Chatfunktionen auf, mit denen man sich zu zweien oder in Gruppen unterhalten konnte, was auch heute noch aktuell ist. Und dann kam der Durchbruch der sozialen Plattformen im Netz, wie Facebook, Twitter und Co. Eine weitere Form der gelebten Öffentlichkeit im Netz ist das Bloggen.
Die Kommunikation wurde somit immer öffentlicher. Dies soll untenstehende Grafik verdeutlichen:


 
(Netzkommunikation, eigene Grafik)



Nutzung der verschiedenen Plattformen in der Schweiz


Das "World Internet Project", an dem die Schweiz 2011 erstmals teilnahm, hat zum Thema Nutzungsintensität des Internets und den Nutzungsmustern einige interessante Auswertungen hervorgebracht.

Bei der Erhebung zum digitalen Sozialisieren kam nachstehende Grafik zustande. Es wurden 851 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.




Bei dieser Auswertung kommt klar heraus, dass wir Schweizer eher zu den Vielnutzern der Sozialen Medien gehören. In der Grafik sind diese an 3. Stelle.

Mit Twittern, das wohl öffentlichste Angebot in der Auswertung (11%), haben wir Schweizer offensichtlich nicht so viel am Hut. Das Bloggen an sich wurde in dieser Statistik nicht berücksichtig, doch schätze ich, dass es nicht allzu viele sind.

Die Sozialen Netzwerke nutzen die Schweizer aber allgemein rege (54%). Somit ist etwas mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung in einer begrenzten digitalen Öffentlichkeit unterwegs.

(In meinem Klassenzimmer sind es zwar etwa 99,5%, doch dies ist ja auch keine repräsentative Erhebung, wie das World Internet Project.)

Vergleicht man nun diese Grafik mit meiner, ist folgender Leit-Satz erkennbar:

„Je öffentlicher, desto ungenutzter.“ Die altbekannte Bunkermentalität der Schweizer lässt grüssen. Ich möchte aber mit meiner Aussage nicht behaupten, dass wir Schweizer es nicht könnten. Vielleicht kommen uns hierbei einfach unsere ureigenen Eigenschaften in die Quere.

Wir lieben es Überschaubar, sind manchmal vielleicht etwas „bünzlig“, Höflichkeit ist für uns zentral, und wir können uns gut Zeit für etwas nehmen, das uns wichtig ist. Da wir fast schon bockig demokratisch denken, gefällt uns vielleicht einfach das „gläserne Menschsein“ nicht.

coco/18.11.2012